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Tips für Kletter-Videos

In Zeiten der actionCams von GoPro, Sony und YI werden immer mehr Videos produziert, was auch seinen Einzug in die Kletterszene gefunden hat.

Deshalb hier ein paar Tips und Anregungen, um ein "gescheites" Kletter-Video zu erstellen, das nicht nur der eigenen Befriedigung und Erinnerung (schaut: da waren wir auch) dient, sondern an anderen auch Freude bereitet, es somit gerne ansehen und Informationen gewinnen können ...

Vorweg:
Eifere nicht den "Kletter-Thrillers" der Kletterprofis nach, die das Video meist nicht selber drehen, sondern einen Profi dabei haben. Es wird dir nicht gelingen, denn du bist am Boden beim Sichern oder am Standplatz extrem in der Bewegung und Einstellungsmöglichkeit eingeschränkt. Aber mit ein paar Kniffen kann man schon was Nettes hervorbringen.

Am Kopf (Helm) obenauf montierte actionCams ergeben prinzipiell schlechte Videos.
Der Zuschauer wird ganz wirr im Kopf von der ruckartigen, schnellen Hin- und Herbewegung des Kletterers. Der Zuschauer kann nicht ersehen, welche Schwierikgkheit hier geklettert wird (nur dann, wenn ein schriftlicher Hinweis im Video gegeben wird). Er sieht fast immer keine Bein- und Fußarbeit, was viel Aufschluß über die Struktur des Felses und der Kletterartistik ermöglichen könnte.
Hier ein Beispiel wie man beim Zusehen verrückt werden kann und die Lust schnell verliert, weiter das Video anzusehen: climbing Amptrax El Chorro

Lösung:
a) Für den Vorsteiger-Sichernden: man montiert die actionCam nicht, sondern verbindet sie absturzsicher mit dem Klettergurt und bedient sie mit einer Hand. Im Notfall kann sie fallengelassen werden, dabei entstehende "Leersequenzen" können später weggeschnitten werden. Der Kamermann soll den Vorsteiger nie direkt von unten filmen: Ärsche und Schuhsohlen sind nicht so interessant. Man sollte sich am Stand etwas nach rechts oder links beugen bzw. wechseln, Arm ausstrecken und Kamera (Objektivrichtung) immer zum Fels HIN halten und NIE vom Fels weg (senkrechter Fels "fällt sonst um" und schaut wie 45° Neigung aus). Besonders für Kletter-Laien wirkt das langweilig, die Exponiertheit und Wildheit geht so völlig verloren.
b) Für den Nachsteiger-Sichernden gilt dasselbe. Er kann sich jedoch besser am Standplatz hin und her bewegen, den Arm weit hinausstrecken und so die Kameraeinstellungen besser variieren, da die Sicherung mit einer Hand möglich ist, die bei plötzlicher Belastung blockiert (wir gehen von moderner Sicherung und nicht Halbmastwurf etc. aus.)

Weiters machen sich die meisten nicht die Mühe, die Videodateien sinnvoll zu editieren und unnötige, lange Szenen zu verkürzen. Das ist leider zeitaufwendig, aber es lohnt sich. Man muß sich zuerst alle Sequenzen ansehen und dabei notieren, welche Szenen (Zeit von - bis) die Kletterei bzw. das Felsabenteuer gut darstellen. Ist alles fertig geschnitten, dann nochmals überarbeiten, denn man kann immer noch kürzen. Zooms, Zeitlupen oder Zeitraffer machen meist ein Video pfiffig. Erst zum Schluß Texte, Sprachaudio oder Musik einfügen. Es gibt auch eine Funktion, daß Texte im Video in Sprache umgesetzt werden (arbeitsintensiv). Bedenke bei Musik: youtube durchsucht musik nach copyright violations.

Im einem guten Video sollte kurz der Zustieg und Abstieg (gehen oder abseilen) nicht fehlen. Lustiges während der Kletterei oder am Standplatz ist NICHT verboten, jedoch Grimassen und geistlose Blödeleien verstehen nur die Beteiligten oder angeheiterten Freunde.

Was auf jeden Fall nie fehlen darf:
Name der Route, Gebiet oder Gebirge, Schwierigkeit, Länge in Seillängen, Datum der Begehung. Ideal ist auch die Einbettung eines Topos. 

Noch ein paar Tips:
Wer kein Problem mit dem Gewicht hat, dem ist ein CamCorder mit optischemZoom zu empfehlen, denn Zoom-Sequenzen per Editor bauen stark an Qualität ab.
ActionCams wirken nur eine Entfernung von bis zu ca. 15 m, ansonsten verschwindet der Akteur ins Zwergenhafte - begünstigt durch Weitwinkel. 
ActionCams mögen keine extremen Lichtverhältnisse, d.h. dunkler Himmel oder dunkler Fels und Gegenlicht.
4K Aufnahmen sind modern, aber erfordern langes Rendering und auf youtube oder vimeo lädt man wegen der filesize meist 720p50 oder 1080p50 hoch. Zugucker verwenden meist nur 720p wegen der Übertragungsrate.

Schau und verleiche hier in diesem Video (spanisch)







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